Schon im Jahre 1937 begannen die Vorbereitungen zur Anlegung diese Militärflugplatzes denn im Zuge der Aufrüstung der Deutschen Luftwaffe wurden allenthalben neue, leistungsfähige Flugplätze benötigt.
Fünf große Hangars und das Gebäude für die Flugleitung wurden daraufhin angelegt. Weitere Wirtschafts- und Unterkunftsgebäude wurden natürlich auch gebaut. Der Fliegerhorst war anfangs mit Lastensegler-Einheiten belegt. Erst im August 1943 wurden reguläre Jagdfliegerverbände hier stationiert.
Am 30. März 1945 besetzten US-Streitkräfte den Fliegerhorst. In der Nähe legten die Amerikaner ein Lager für etwa 1000 deutsche Kriegsgefangene an. Diese mußten zuerst den Flugplatz herrichten und z.B. eine 1600 Meter lange, feste Start- und Landebahn anlegen, aber dann auch den stark zerstörten Rhein-Main-Flugplatz wieder instand setzen. Dazu wurden sie täglich auf großen Lastwagen zu den jeweiligen Orten gebracht. Das Gefangenenlager bestand noch bis zum Frühjahr 1946.
Ab 8. April 1945 wurde die 367th Fighter Group auf den inzwischen in Airfield Y-74 umbenannten Platz stationiert. Bis 1947 war der Platz noch als Flugfeld für die US-amerikanischen Streitkräfte in Betrieb. Danach fand kein Flugbetrieb mehr statt. Die Hangars wurden nun als Lager benutzt.
Ab Mitte der 1950er Jahre fanden Pioniereinheiten der US-Army hier eine Heimat. Im Jahre 1981 erwarb das Land Hessen die frei zugänglichen 76 Hektar, um sie als Ersatzaufforstung für die Erweiterung des Flughafens Frankfurt zu bepflanzen. Hier wachsen nun rund 600 verschiedene Baum- und Straucharten.
Die GSG9 wie auch das Technische Hilfwerk (THW) nutzten den Flugplatz häufig als Übungsgelände. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) wollte die Überreste des Flugplatzes 2010 zum Nationalen Kulturdenkmal erheben. Entsprechende Pläne dazu reichte sie ein. Auch Denkmalschützer schalteten sich ein. Der Bund, genauer die Bundesimmobilien-Verwaltung in Frankfurt wollte das Gelände schnellstmöglich veräußern, dieses liegt allerdings bis heute weiter brach und verfällt.
Als wir im März 2016 das Gelände besichtigten, waren kaum noch Gebäude vorhanden. Eine große Halle weitestgehend zerstört, nur Ruinen erinnern an ehemalige Wirtschaftsgebäude.
Wie der Bus dorthin kam weiß ich nicht, aber leider hat mal wieder jemand unbedingt seine Zerstörungswut ausleben müssen…
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verwaltet das seit 2010 unter Denkmalschutz stehende Areal des ehemaligen Flugplatzes Eschborn und möchte dieses verkaufen. Nach Angaben des Denkmalamtes ist eine gewerblich-kommerzielle Nutzung durchaus möglich, sofern die Bausubstanz keinen Schaden nimmt.