Anfang Mai haben wir einen Reiterhof in NRW besucht.
Der erste Blick, ist wie so oft, die Wohngebäude stehen leer, das Areal drumherum, Anbauten und Stallungen, wirken marode. Viel Flickwerk ist zu sehen, schiefe Mauern und Wände, löchrige Dächer und lose Pfannen. Altautos, Sperrmüll und allerlei Gerümpel machen den Eindruck nicht besser.
Als erstes schauen wir uns mal die Schuppen an, öffen eine Pforte und…
ein schwarzer Alfa Romeo kmmt zum Vorschein. Schon ziemlich zugestaubt und auch bereits abgemeldet, ansonsten schaut er aber noch ziemlich gut aus.
Weiter geht es in den nächsten Schuppen, der voll ist mit Gerümpel und auch älteren Maschinen.
Ein Stück weiter findet sich eine Scheune, in der, glaubt man den Quellen, des Nachts häufig Kinder übernachten. Verrostete und verbogene Träger und Balken sowie fehlende Ziegel zeichnen von ihr mehr das Bild eines Kartenhauses kurz vor dem Zusammenbruch. Und doch ist es faszienierend die vielen kleinen Details zu finden, die in Ecken versteckt oder wahllos herumliegen.
So wie diese Tasse hier, aus der Altbekannten „Liebe ist…“-Serie, die wohl jeden von uns kennt.
Die Zeit ist ins Land gezogen und bisher haben wir immer noch keinen Blick in das Hauptgebäude oder die Stallungen werfen können.
Auf dem Weg dorthin stolpern wir über eine weitere offene Tür und
entdecken eine Art „Einliegerwohnung“ oder was auch immer. Zaumzeug hängt an den Wänden, es tropft vom Dach.
Weiter geht es Richtung Wohnhaus und schon der erste Blcik, hinein in die Küche, lässt das Herz eines Urbexers bzw. Fotografen von Lost-Places höher schlagen.
Eine quasie komplett eingerichtete Küche, inkl. einer Orgel, mit altem Ofen tut sich auf. Sofort hört man nur noch das Klicken des Auslösers und macht sich auf die Suche nach tollen Detailaufnahmen.
Raum für Raum erkunden wir das Objekt und finden stets neue interessante Sachen. Einen Esstafel, einen schönen Kachelofen mit Standuhr und und und.
Wir schauen auf die Uhr, einer von uns muß noch den Zug kriegen.
Aber, es gibt ja noch einen gut ne Stunde später, das reicht auch noch. Und somit finden wir noch Zeit den Stallungen einen Besuch abzustatten.
So konnten wir wirlich viele Eindrücke und Bilder mitnehmen. Es fiel mir extrem schwer passende Bilder rauszusuchen, da mir diesmal wirklich viele gefallen haben. Auf 25 habe ich mich zunächst mal beschränkt, diese stehen in der Galerie bereit.
Schönen guten Tag, Herr Gerwert,
durch VIE Open-Art bin ich auf Sie aufmerksam geworden und habe mich seit dem sehr frühen Morgen von Ihren Präsentationen der „Lost Places“ fesseln lassen. Es vermittelt sich hier eine Ahnung, was Sie wahrscheinlich direkt vor Ort empfinden. Der Verfall, der die Vergänglichkeit bewußt macht und die vielen Gegenstände, die ahnen lassen, wie Menschen dort gelebt und agiert haben mögen. Die verbliebenen „Fragmente“ pulsierenden Lebens mahnen auch, den Augenblick zu leben und zu nutzen.
Es grüßt Sie freundlichst
Karin Lis
PS. Obwohl ich nur eine simple Kamera habe, hat auch mich das verfallende alte Wasserwerk auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Becker so in den Bann gezogen, dass ich viele Fotos dort gemacht habe und mir dabei wechselnde Licht und Schatten, Dohlen und Tauben geheimnisvolle Geschichten erzählten.
Vielen Dank Frau Lis,
Sie haben das wirklich sehr treffend beschrieben. Es ist immer wieder ein kaum zu beschreibendes efühl, wenn man solche verlassene Gebäude betritt, die auch noch viel persönliches enthalten. Und wenn man vorher oder im nachhinein recherchieren konnte, ist es wirklcih oft faszinierend, und ergibt ein kleines Bild über das Leben der Personen.
Und häufig sind es dann kleiner Details, die einem ins Auge fallen und danach rufen festgehalten zu werden. So entstehen oft recht individuelle Aufnahmen, die vor allem zwei Dinde widerspiegeln, den tatsächlichen aktuellen Augenblick / Zustand und ein Stück Geschichte.
Zum Wasserwerk, haben Sie meine anderen Bilder hierzu gesehen? Hier der Link -> http://thomasgerwert.photography/altes-wasserwerk/
Danke! Herr Gerwert. Die Fotos habe ich gesehen und sie hatten mich zur PS animiert. Ich war 2012 da und in der Zwischenzeit ist nicht nur der Zerfall fortgeschritten, sondern hat auch die Natur weiter zugegriffen.
Zu den Informationen, die Sie gerne hätten, kann sicherlich die Stadt etwas sagen oder Ihnen entsprechende Quellen nennen.
Mit den Wünschen, dass Sie noch viele spannende und geheimnisvolle „Lost Places“ entdecken grüßt herzlich
Karin Lis
Lieben Dank Frau Lis!
Vielleicht sehen wir uns ja auf der Openart 2017, mit neuen Lost-Place Bildern von mir, würde mich sehr freuen 🙂