Im Dezember 2015 haben wir unsere Sachen gepackt und sind in den Knast gegangen.
Inzwischen leider ein mehr als trauriger Lost Place, der gerade in den letzten Monaten sehr stark unter Vandalismus gelitten hat.
Dabei kann das Gebäude auf eine wirklich lange Tradition zurück blicken.
Von 1893 bis zum Februar 2012 wurde das Gebäude als Gefängnis benutzt.
Das Gefängnis wurde nach damals modernen Gesichtspunkten im Kreuzbau als preußisches Zellengefängnis errichtet. Bis ins Jahr 1934 sollen hier acht Hinrichtungen wegen Mordes erfolgt sein.
Im sog. Männerhaus, dem größten und ältesten Bautrakt, wurden überwiegend Freiheitsstrafen zwischen mindestens drei und maximal 48 Monaten sowie Untersuchungshaften vollstreckt. Es konnte insgesamt bis zu 529 Gefangene aufnehmen.
Die massiven Holztüren zu den einzelnen Zellen stehen weit offen.
Vereinzelt findet man noch selbst gemachte Schilder an den Türen, auf denen Namen ehemaliger Insassen stehen.
Ansonsten sind die Zellen komplett leer geräumt, bis auf die obligatorischen Toiletten natürlich.
Eine Etage höher findet man ein altes Wärterhäuschen. Dabor liegen tausende Glassplitter der eingeschlagenen Scheiben.
Einen Zugang zum Haupttrakt konnten wir seinerzeit nicht finden, Das hat sich inzwischen, zum Leidwesen des gesamten Gebäudes, geändert. Vieles wurde zerstört und zerdeppert, mit leider nicht mal besonders schönen Graffiti besprüht.
Dabei gibt es eigentlich einen Ehrencodex unter den Besuchern der „Lost Places“, der sich Vandalismus verbietet. Doch daran halten sich leider immer weniger Besucher.
Wie man hört, sollen auf dem Gelände der alten JVA neueSozialwohnungen entstehen.