Im März habe ich zum ersten Mal ein leerstehendes Klostergebäude besucht. Das im 12. Jahrhundert gegründete Kloster war trotz der Tatsache, dass es bereits ziemlich gelitten hat von innen, sehr beeindruckend.
Nach einem verheerenden Brand im Jahr 18. Jahrhundert wurde es im Barockstil neu aufgebaut. Dies war der Beginn einer sehr wechselvollen Geschichte, denn im Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgelöst und anderen Nutzungen zugeführt.
Erst nach dem 2. Weltkrieg gab es eine Renaissance als Kloster und Schulgebäude, allerdings dann auch nur für wenige Jahrzente. In den letzten 40 (!) Jahren steht das Gebäude hauptsächlich leer. Und in Anbetracht der leider sehr schlechten Bausubstanz wird sich das, wie ich fürchte, auch nicht so schnell ändern.
Wie so oft, wird über die weitere Nutzung nachgedacht, Wohnungen sind immer mal wieder in der Diskussion. Allein, umgesetzt wurde bis dato nichts.
Mit seinen weiten Gängen, den Rundbögen und den hier und da noch vorhandenen Stuckarbeiten bietet das Gebäude aber immer noch ein schönes Gefühl, wenn sich die Sonnenstrahlen in den Gängen fangen und Schattenspiele ermöglichen.
Der zugemauerte Eingangbereich mit seiner Steinstatue über dem Portal vermittelt noch einen Glanz erhabener Zeiten. Und schaut man einen der langen Gänge entlang, so kann man ein Gefühl erahnen, wie die Klosterbewohner hier zur Terz, Sext oder Non schritten, die Bibliothek aufsuchten oder in den Garten.
Ersteigt man den vorhanden Turm bis hinaus unters Dach (leider keine Glocke mehr vorhanden) so erhält man einen wundervollen Blick über Stadt und Tal. Und spätestens hier erfährt man auch für sich einen Teil der inneren Ruhe, die die Bewohner wohl in früheren Zeiten empfunden haben dürften.