Verlassenes Chateau in Frankreich

An einem sonnigen Herbsttag haben wir uns zu viert auf den Weg gen Westen gemacht und einem recht bekannten Lost Place einen Besuch abgestattet.

Standesgemäß wurden wir mit einem roten Teppich begrüßt. Der wunderschöne Spiegel am Kopfende der Halle wurde leider von irgendwelchen Deppen zerdeppert. Trotzdem strahlt die Eingangshalle, lichtdurchflutet durch ein Dachfenster, eine beeindruckende Atmosphäre aus.

Da fällt mir ein, eigentlich hat uns ja etwas anderes, ebenfalls rotes, bereits im Garten des Anwesens begrüßt…

… schon interessant, was alles so in einem Garten rumsteht!

Die Räume im innern des Gebäudes ließen trotz der vielen Zerstörungen in den nunmehr 30 Jahren Leerstand, ihre frühere Pracht erahnen.

Das Château wurde Anfang der 1900er Jahre  im Auftrag eines vermögenden Unternehmers und dessen Frau im neobarocken Stil erbaut. Das Ehepaar hatte einen Sohn, der nach einem erfolgreichen Studium seinen Vater in der Führung des Unternehmens ablöste.

Während des Ersten Weltkriegs wird die Villa wird vom deutschen Generalstab annektiert, der Besitzer flüchtet wohl in die
Schweiz.
Nach Kriegsende 1918 kehrt er zurück und übernimmt die Leitung des inzwischen verstaatlichten Unternehmens erneut.

Während des Zweiten Weltkriegs diente das Herrenhaus angeblich als Ausbildungszentrum für SS-Offiziere.

Nach dem zweiten Weltkrieg wird das Unternehmen geschlossen, der Eigentümer verstarb im Jahr 1959.

Das Château fiel danach der Kirchengemeinde zu und wurde später an Privatpersonen weiterverkauft, seit den 1980er Jahren steht es allerdings leer.

Seit 1993 ist es denkmalgeschützt.

Im Frühjahr 2015 wurde der wunderschöne große Spiegel im Eingangsbereich nach Presseinformationen von einem
jugendlichen aus dem Ort zertrümmert.

Besonders interessant fand ich den Kelelrbereich des Hauses, denn auch dort wartete eine Überraschung. Neben einem großzügigen Weinkeller und den obligatorischen Stauräumen für allerlei Kram und Plunder findet man dort unten…

… einen alten Karren. Wie hat man den denn da bitte hinbekommen, würde mich echt mal interessieren!

Mit vielen Eindrücken, vielen Bilder, die ich leider nicht alle hier präsentieren kann, ging es dann nach Hause.

Eine Mifahrerin ruft auf einmal von der Rückbank, halt mal an, da in den Sträuchern ist was…

… und siehe da, da war wirklich was sehr schönes altes…

Und so ging eine wunderschöne Herbsttour zu Ende!


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