Die kurzen Tage im Januar haben wir trotz des doch eher nassen grauen Wetters genutzt um uns in der näheren Region ein wenig umzuschauen. Die erste Tour des Jahres ging dann am ersten Wochenende zum Haus des Apothekers.
Dieses kannten wir bisher von anderen Fotos her und waren gespannt, was uns erwartet. Die erste Überraschung war, dass das Haus des Apothekers eher „Der Hof des Apothekers“ heißen müsste. Neben dem eigentlich Wohnhaus gibt es noch eine Stallung.
Leider ist die Location ziemlich durch, wie man so schön sagt. Überall liegt wild durcheinander Zeug herum, im Wohnhaus gibt es keine Ecke mehr in der es so aussieht, als hätte hier mal jemand gelebt.
Daher waren wir damit auch ziemlich schnell fertig. Im Stall, dem wir anschließend einen Besuch abstatten, sah die Sache schon ein wenig anders aus. Auch hier war alles wild und kreuz und quer verteilt. Betrachtet man das Sammelsurium im Licht der Stabtaschenlampe muss man sich aber schon die Frage stellen, was für ein Mensch hat hier gelebt?
Ok, aufgrund der Medikamente und Fläßchen die hier so rumlagen, liegt es Nahe, dass es ein Apotheker gewesen ist. Zumal man im ebenfalls anliegenden Schuppen auch entsprechenden Literartur finden konnte.
Soweit so gut. Stellt sich für uns erst mal die Frage, hatte er eigentlich seine Apotheke am Haus, oder wie kam das ganze Zeugs hierhier? Darf ein Apotheker das bei sich zu Hause lagern?
Aber zurück zum Stall und der Ausgangsfrage, was für ein Mensch lebte hier?
Man findet unzählige Videos mit so tollen Titeln wie „Die Nackte und der Kardinal“, eine Vielzahl an Aufklebern für ebenjene Videos. Also hat er sich wohl eine paar Mark zusätzlich durch den Verkauf von Pornos verdient. In einem Zeitalter ohne Internet und Youporn sicherlich eine Möglichkeit.
Neben dem Interesse an Pornografie scheint er aber auch ein Eisenbahnfan gewesen zu sein. Neben Modellen für die Gestaltung einer Modelleisenbahnanlage haben wir auch einen Stapel an Waggonschilder gefunden.
Viele Details, die man noch von anderen Bildern im Kopf hatte, sind inzwischen verschwunden. Für uns hieß es daher Aufbrechen zum nächsten Ziel, denn während wir im dunklen Stall waren ist die Sonne zum Vorschein gekommen und das nächste Ziel nicht soweit weg…
Finn Schäfer, einen Urbexer dessen Arbeit ist sehr schätze hat auf seinem Blog ebenfalls einen Beitrag zum Haus des Apothekers geschrieben. Sein Besuch war deutlich früher, so dass noch einiges mehr zu erkunden war, schaut doch mal rein!